Samstag, 12. Juli 2008

Schlechte Witze und andere Rollenvorgaben

Heute berichtet die Mädchenmannschaft über den Sexismus der Bravo Girl!.

Nicht nur, dass Bravo Girl! tatsächlich bedenkliche role images propagiert, den Mädchen erklärt, dass sie schön, schlank, sportlich zu sein haben, allzeit bereit mit glänzend enthaarter Kindermöse und Gucci-Tasche. Genau so bedenklich, wie das transportierte Frauenbild (ein Mädchen muss alles tun, um anderen - d.h. den Jungs - zu gefallen!), finde ich persönlich das transportierte Männerbild. Jungs sind Arschlöcher. Jungs verlieben sich nicht in selbstbewusste Frauen, die ihr eigenes Ding drehen, oder die gar auf gängige Schönheits- und Modetrens verzichten. Jungs sehen Frauen nicht als Menschen, sondern als Objekte, mit denen sie sich schmücken können.

Wo bleiben eigentlich die Protestbriefe der Maskus über das zum Himmel schreiende Männerbild, das den noch sehr jungen und sehr beeinflussbaren Mädchen hier eingetrichtert wird? Wie sollen die so jemals gleichberechtigte, auf gegenseitigem Respekt basierende Beziehungen zu Männern aufbauen können, wenn sie davon ausgehen (wie sie ja aus Bravo Girl! und ähnlichen Produkten gelernt haben), dass diese egoistische Schweine sind, denen das Gegenüber - egal ob männlich oder weiblich - völlig egal ist und die nur die äussere Hülle sehen und sich für den Rest nicht interessieren?

Da ist die Emanze vom Dienst doch gleich froh, dass es zu ihrer Zeit nur die normale Bravo gab!

2 Kommentare:

G. Fairy hat gesagt…

Hi Du!

Nun, also im Großen und Ganzen sind diese Zeitschriften wirklich nicht besonders pädagogisch wertvoll. Besonders zeitgemäß sind sie auch nicht. Aber ein solches Rollendenken ist ja halt auch sehr bequem, das heißt, wenn das Mädel eingetrichtert bekommt, dass sie geduldig und verständnisvoll zu sein hat, wird sie sich auch damit arrangieren, dass ein Mann ein Arsch ist.

Und für den Mann, bzw. Jungen widerum kann es sehr beque sein, sich als Arsch auf zu führen - wenn das eben zu seinem Ziel führt.

Die wenigsten Menschen machen sich über Rollenbilder Gedanken, sondern versuchen lediglich, sich so gut wie möglich in diese zu integrieren.

Und Medien, die für junge Leute gedacht sind, fördern einen kritischen Blick überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Denn auch sie sind ein Teil der kapitalistischen Gesellschaft, die Konsumenten erziehen will. Und jemand, der sich nicht um sein Äußeres, Image, darum schert, dem anderen Geschlecht zu gefallen, ist kein guter Konsument.

Einen lieben Gruß,
Deine Viktoria
http://mondschwert.wordpress.com

Anonym hat gesagt…

Selbst bei Mädchen, die NICHT derartige Zeitschriften lesen, kommt dieses Rollenklischee an. Man kann seine Kinder aber so erziehen, dass sie darauf pfeiffen.