Mittwoch, 8. November 2006

Familiendramen erfolgreich verhindern

Gute Neuigkeiten für alle, die sich bei der Vorstellung unwohl fühlen, dass in zahlreichen Schweizer Haushalten Sturmgewehre und Pistolen rumliegen. Fortan müssen (ausscheidende) Armeeangehörige schriftlich bestätigen,

"dass sie mit dem Sturmgewehr oder der Pistole nichts Unrechtes vorhaben".

Ach was sind wir jetzt beruhigt!

Zur Erinnerung: Aufgrund der steigenden Anzahl "Familiendramen" (oder "erweiterter Selbstmord") wurden in einer Petition Unterschriften zur Revision des Waffengesetzes gesammelt. Die sog. Annabelle-Petition wurde im Sept. 2006 dem Parlament eingereicht.

Mehrere aktuelle Studien, eine der Universität Freiburg, eine andere der Universität Zürich, stellten einen Zusammenhang zwischen Waffenbesitz und Selbstmorden bzw. Morden fest. Die Studie der Uni Zürich vom August 2006 berechnete, dass in der Schweiz täglich ein Mensch mit der Dienstwaffe entweder sich selbst oder jemanden anderes tötet. Die Politik sah dringenden Handlungsbedarf. Eingangs erwähnter Beschluss ist nun das Resultat.

Da stellt sich wieder einmal die alte Emanzenfrage: Wer beschützt uns eigentlich vor unseren Beschützern?

1 Kommentar:

Lilith hat gesagt…

"dass sie mit dem Sturmgewehr oder der Pistole nichts Unrechtes vorhaben".

Um diesem Zauberspruch die gewünschte Geltung zu verschaffen, müsste der erste vor dem zweiten Schritt getan und definiert werden, was Recht und was Unrecht eigentlich ist.
Eine Aufklärung darüber, dass es Unrecht ist, seine Ehefrau im Falle von Zuwiderhandlung oder eigenmächtiger Entfernung von der Truppe standrechtlich zu erschießen, würde Rechtssicherheit schaffen. Denn woher soll mann das denn sonst wissen? Man hat offenbar lange geglaubt, die geben einem die Waffe mit nach Hause, um sich gegen die Ehefrauen verteidigen zu können.