Donnerstag, 16. November 2006

Vom Ausland umzingelt...

...sind wir Schweizerinnen und Schweizer, wenn es ums Finanzielle geht. So schreiben die SVP-Frauen in ihrer Pressemitteilung zum Familienzulagengesetz:
"Mit dem Gesetz wird dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet, denn im Ausland lässt sich mit den Kinderzulagen aus der Schweiz fürstlich leben."

Mit 200 läppischen Fränkli, umgerechnet 130 Euro, lässt sich weder im Ausland noch in der Schweiz "fürstlich leben". Nun, vielleicht in Bananistan, aber auch dort sind mit den letzten Kriegen die Preise ins Unermessliche gestiegen...

Aber worum dreht sich die Frage nach einer minimalen Kinderzulage denn nun wirklich?
"Mehr Kinder dank höherer Kinderzulagen?"

titelt Swissinfo. Aha, Monsieur Couchepin, Sie sind durchschaut!
Wenn die 200 Fr. wenistens die Krankenkassenprämien decken würden, könnte man vielleicht noch darüber diskutieren. Herr Couchepin, da müssen sie schon mehr bringen. Gebären muss sich so richtig lohnen! Rund 1100 Franken im Monat kostet ein Kind im Schnitt bis es 20 ist, berechnete die Zeitschrift Der Beobachter kürzlich. Hinzu kommt ein Stundelohn von 25-30 Fr. für eine Hausfrau (diese Summe entspricht dem Ansatz der Haftpflichtversicherung, wenn eine Hausfrau verunfallt) während mindestens 6 Jahren, zuzüglich Bereitschaftsdienst, Überstunden, Wochenend- und Nachtarbeit.

So, Monsieur Couchepin. das ergäbe dann
12 Monate x 20 Jahre x 1100 Fr. = 264'000 Schweizer Franken für das Kind
24 Stunden x 365 Tage x 6 Jahre x 25 Fr. = 1'314'000 Schweizer Franken für die Mutter
das macht dann 1'578'000 Schweizer Franken insgesamt.

So Herr Couchepin, eineinhalb Millionen Franken müssen sie pro Mutter mit Kind rausrücken, damit es sich finanziell lohnt, ein Kind grosszuziehen. Das sind mehr als 200 Franken im Monat.

Kämen Kinderkrippen und gesetzlich garantierte Betreuungsplätze im Endeffekt nicht billiger?

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